Nun ist es also so weit.
Ich verabschiede mich von Facebook.
Mit den neuen Richtlinien, die seit gestern gelten, hat Facebook für mich eine Grenze überschritten. Ab sofort will Facebook also auch alle meine Aktivitäten außerhalb des eigenen Netzwerks beobachten und verwerten. Hallo?
Ich sage leise Servus!
Es stört mich schon, dass die neuen Richtlinien, die doch stark in meine Privatsphäre eingreifen, durch mein schlichtes Einloggen im Facebook-Account als akzeptiert gelten. Aber viel stärker stört es mich, dass der Dienst, der sich bisher innerhalb gewisser m. o. w. erkennbarer Grenzen bewegte, nun versucht, diese so weit auszudehnen, dass ich als Nutzer sie nicht mehr sehen kann.
Ich brauche keine von Facebook auf mich zugeschnittene Werbung (was ja der wesentliche Grund für die neuen Richtlinien ist). Ich will nicht, dass Facebook Bewegungsprofile anhand der Aufenthaltsorte meines Mobiltelefons aufzeichnet. In der Praxis heisst das nämlich nichts anderes, als dass Facebook jede meiner Aktivitäten im Netz und auf dem Planeten beobachten und speichern darf, und diese Informationen sogar ohne nennenswerte Hürden an werbetreibende Partnerunternehmen, Behörden und andere Dritte weitergeben kann. Ohne Grenzen. Egal, ob ich das im Einzelfall möchte oder nicht. Ich schenke Facebook meine Daten und sämtliche Auswertungs- und Nutzungsmöglichkeiten in einem nie dagewesene Umfang.
Ja, ich weiß, andere sammeln auch Daten.
Aber dort waren und sind für mich die Voraussetzungen andere. Bei Googles (als prominentes Beispiel) wichtigsten Diensten, der Suche und Maps, habe ich mich schon immer m. o. w. außerhalb eines geschlossenen Netzwerks bewegt. Und diese Dienste konnte man schon immer auch ohne Google-Konto nutzen. Bei Facebook ist das anders.
Warum ich mich verabschiede
Ich habe ohnehin schon länger über einen Abschied von Facebook nachgedacht. Einfach, weil für mich persönlich der Nutzen nie ausreichend groß war. Facebook macht mein Leben komplizierter, nicht einfacher.
Das jetzt ist lediglich der Anstoß, den es für die endgültige Entscheidung noch gebraucht hat. Auch wenn es womöglich nicht übermäßig viel an meiner Gläsernheit im Netz ändert, werde ich meinen Facebook-Account in den nächsten Tagen löschen.
‘digitalesleben‘ bleibt natürlich weiter bestehen!!
Mein kleines Blog hier wird natürlich mit unverändertem Elan weitergeführt!
Lediglich die Facebook-Seite des Blogs wird gelöscht. Es gibt also nur auf Facebook keine Benachrichtigung mehr über neue Blogartikel. Das ist zwar schade, aber leider unvermeidlich. Und, wie ich hoffe, zu verschmerzen. Denn …
… es gibt ja reichlich andere Kanäle zum Abonnieren ;)
Ob Twitter, Google+, Pinterest, Flipboard (neu), der klassische RSS-Feed oder richtig traditionell per E-Mail Abonnement – ihr habt die Wahl:
Hier gibt’s übrigens ein paar nähere Infos zu diesen Abo-Möglichkeiten (und auch zu den Hintergründen dieses Blogs).
Anhang: Facebook Account löschen oder deaktivieren
Übrigens: Wer wissen möchte, wie man seinen Account löschen kann, findet Unterstützung z. B. unter dem nachfolgenden Link:
Und passt auf, falls ihr euch auf anderen Webseiten mit euren Facebook-Credentials einloggt:
Nachtrag: Der ‘Share-to-Facebook‘ Button bleibt! ;)
Den Teilen-Button lass ich euch aber drin, denn es wird jetzt nicht jeder gleich die Plattform verlassen, nur weil ich das tue. Und vielleicht wollt ihr diesen Artikel ja auch auf Facebook teilen. ;)
Gut gemacht, Reinhard! …und was machen wir jetzt mit Whatsapp???
Yes I know. Aber was soll’s, um WhatsApp komm ich praktisch kaum rum. Und WhatsApp wird ja jetzt bald kostenpflichtig – was in mir die Hoffnung nährt, dass ich mir dadurch Werbefreiheit und überhaupt „Nerv-Freiheit“ durch Facebook erkaufe. :)