Zusammen mit der Entwicklerversion von OS X Yosemite 10.10.3 hat Apple nun auch erste öffentliche Einblicke gewährt in die neue Mac App mit dem schlicht-schlagkräftigen Namen „Fotos“, die ja bekanntermaßen iPhoto und auch Aperture ablösen wird. Zugleich hat Apple eine Preview Micro Site ins Netz gestellt.
Berichte im Netz häufen sich
Seither sind bereits zahlreiche Beiträge erschienen; hier eine Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn täglich werden es mehr:
- David Pogue: Photos for the Mac Is Clean, Fast, Connected — and Unfinished
- WSJ: Apple Reboots With Photos for Mac
- Caschys Blog: OS X 10.10.3 Beta wird mit neuer Foto-App verteilt
- MacLife: Weitere Details aus den Untiefen ausgegraben
- Giga: OS X 10.10.3: Erste Beta mit Apples neuer Fotos-App
- Macerkopf: OS X 10.10.3 Beta 1: Neue Fotos-App zeigt sich
- Apfelpage: Erster Blick auf Apples Foto-App für Mac
- Zdnet: OS X 10.10.3 bringt neue App “Photos”
- The Verge: First look at Apple Photos, the iPhoto overhaul for Mac
- The Verge: Everything you need to know about Apple’s new Photos app for Mac
Auf YouTube kann man sich schon an ersten Hands-On Videos erfreuen:
- SlashGear: Apple Photos hands-on
- Yosemite Photos App First Look Review
- SnazzyLabs: iPhoto Dies, A Full Tour of Photos for Mac
Alles neu – und doch bekannt
Was man dort so liest, sieht und hört, ist viel versprechend! Zusammengefasst: die neue Mac Fotos App sei schön und rasend schnell, biete ein attraktives Feature-Set sowie problemlose Synchronisation zwischen Mac und iOS Geräten, und natürlich Integration mit der iCloud Foto Mediathek.
Kurz gesagt: Übereinstimmend wird festgestellt, dass die Organisations- und die Bildbearbeitungs-Features für Privatanwender mit normalen Ansprüchen nahezu optimal gelöst seien … und iOS Anwendern zum größten Teil auch sehr bekannt vorkommen dürften.
An die Leistungsfähigkeit von Aperture oder Adobes Lightroom kommen die integrierten Tools natürlich nicht heran, aber das hat ja wohl auch niemand ernsthaft erwartet bei einer Software, die sich an den Privatnutzer und Hobbyfotografen wendet und dieser Zielgruppe das Leben vor allem durch automatischen Upload und automatische Synchronisation möglichst leicht machen soll.
Fragen, die sich bisherigen iPhoto Nutzern aufdrängen
Allerdings liegt der Fokus fast sämtlicher Beiträge auf den Organisations- und Bildbearbeitungs-Features, Filtern, Projekt- und Sharing-Optionen. Auch der Vergleich zum Vorgänger iPhoto kommt nicht zu kurz.
Doch auch zu den konkreten Fragen, die ich – stellvertretend für alle bisherigen iPhoto Nutzer – schon vor Monaten in diesem Artikel gestellt habe, gibt es Aufschluss, etwa in jenem Artikel bei The Verge.
Ich hatte damals diese Fragen gestellt:
- Was passiert mit meinen jahrelang sorgfältig gepflegten Schlagwörtern?
- Was passiert mit Namen, Beschreibungen und Sterne-Bewertungen der Fotos?
- Muss man mit Duplikaten rechnen bei den Fotos, die jetzt schon in der iCloud Fotomediathek drin sind?
Für Frage Nummer 1 und – zumindest teilweise – auch für Nummer 2 kann ich demnach Entwarnung geben:
Quelle: YouTube (etwa bei Min 3:20)
Hier sind also tatsächlich Felder zu sehen für Schlagwörter, ebenso für Titel und Beschreibung. Weitergehende Informationen konkret dazu habe ich zwar noch nirgend gefunden. Aber natürlich hoffe ich und gehe davon aus, dass im Zuge der Migration auch die entsprechenden Informationen aus iPhoto in diese Felder übernommen werden. Alles andere wäre mehr als erstaunlich.
Und dann wird man wohl auch in irgendeiner Weise diese Infos darstellen, danach suchen und sortieren können.
Die abgestufte Sterne-Bewertung scheint es nicht mehr zu geben, dafür gibt es in Zukunft wohl nur noch das Herzchen-Symbol. Nun gut, damit können die meisten wohl leben.
Lediglich Frage Nummer 3 -also nach der Vermeidung von Duplikaten bei der Migration der Datenbank – ist für mich noch immer unbeantwortet. Doch auch hier sollte man annehmen dürfen, dass die Apple Programmierer klug genug sind, dies zu berücksichtigen.
Anhang: Ist euer Speicherplatz auf iCloud ausreichend?
Wenn man die iCloud-Foto-Mediathek-Synchronisations-Features nutzen will, braucht man selbstverständlich genug Speicherplatz auf iCloud. Was soll man sagen, so ist das eben. Man muss es natürlich nicht nutzen, wenn man es nicht braucht.
Um zu ermitteln, wie viel Speicherplatz ihr für eure iCloud Foto Mediathek braucht, wenn ihr alle Bilder aus eurer iPhoto Mediathek hochladen wollt, macht ihr im Finder einen Rechtsklick auf den Ordner Bilder > iPhoto Library, wählt „Informationen“ und könnt dann im Info-Fenster die aktuelle Größe eurer iPhoto Mediathek ablesen. Damit habt ihr einen ungefähren Anhaltspunkt, welchen Speicherbedarf eure Foto Mediathek ungefähr haben wird:
Apple macht einem das Upgrade nicht allzu schwer: Ich selbst bräuchte für meine gut 80 GB wohl den Speicherplan mit bis zu 200 GB. Der kostet 3,99 pro Monat; das entspricht ungefähr zwei Bier, jedenfalls hier in Franken. :) Kann man mit leben.
Und wann kommt Photos für Mac für uns alle?
Für das breite Publikum soll „demnächst“ eine öffentliche Betaversion zur Verfügung stellen. Und laut Apple wird nach eigenen Angaben die finale Version „im Frühjahr“ bereitgestellt. Ich bin Optimist und würde deshalb also etwa im März/April damit rechnen.
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt darauf. Und ich befürchte, dass ich bei allererster Gelegenheit auf den Zug aufspringen werde, Beta hin oder her.