Apples lang erwartete Antwort auf Dropbox, Google Drive & Co – iCloud Drive – hat das Licht der Welt erblickt. Das wurde Zeit. Am Mac, unter OS X Yosemite, ist der Zugriff auf iCloud Drive nun genau so einfach wie der Zugriff auf jeden anderen Speicherort – auch auf die Speicherplatzangebote der Konkurrenz – nämlich ganz normal über den Finder:

iCloud Drive im Finder

Bei iOS liegen die Dinge dagegen etwas anders. Es gibt dort ja keinen Finder. Und es gibt, jedenfalls zur Zeit, im Gegensatz zu Dropbox & Co auch keine spezielle iCloud Drive App. Auf den ersten Blick verwundert das. Möglicherweise kommt eine entsprechende App noch. Vielleicht aber auch nicht. Denn wie wir wissen, denkt Apple anders. Das sind wir ja gewohnt.

Apple sieht das möglicherweise so, dass man ohnehin eine geeignete App benötigt, um mit den Daten zu arbeiten. Demzufolge braucht man gar keine besondere App, um darauf zuzugreifen. Alles was man braucht, sind die entsprechenden kompatiblen Apps, also etwa Pages, Numbers, Keynote oder eine andere geeignete App aus dem App Store.

Anders gesagt, auf iOS Geräten findet man seine auf iCloud Drive gespeicherten Dateien aktuell nur innerhalb von geeigneten Applikationen! Der wesentliche Unterschied zu Dropbox & Co ist somit, dass es eben keine dedizierte iCloud Drive App gibt. Ansonsten funktioniert alles wie auch mit den Konkurrenzprodukten, man öffnet seine in iCloud Drive gespeicherten Dateien eben nur aus einer entsprechenden App heraus.

Zahlreiche Apps haben bereits Updates erhalten, um auf iCloud Drive zugreifen zu können.

Wieder einmal verlangt Apple von seinen Anwendern eine Umgewöhnung, ganz nach dem Apple-Glaubenssatz, wonach Beschränkung oft besser ist und der Nutzer sich möglichst wenig um so lästige Fragen wie Ablageverwaltung kümmern soll. Ob dieses Konzept tatsächlich besser ist, muss sich noch zeigen. Angesichts der Einschränkungen kleiner mobiler Geräte gegenüber Schreibtisch-Computern mag das sogar sein.

Zudem bleibt es uns ja unbenommen, weiterhin Dropbox oder einen anderen Cloud-Anbieter zu nutzen.

Wer das Thema noch etwas vertiefen möchte, findet es bei iMore.com noch ausführlicher besprochen.

[UPDATE] Bei MacStories habe ich gerade noch einen guten Artikel entdeckt, der sich ebenfalls mit diesem Thema befasst und das grundsätzliche Problem auf den Punkt bringt: http://www.macstories.net/mac/icloud-drive-what-is-it-how-it-works-its-fundamental-problem/

 

Headerbild (c) Apple Inc.