iPhoto hat ein paar Tools zur Bildbearbeitung integriert, die für grundlegende Verbesserungen privater Digitalfotos oft ausreichen. Wer mehr Optionen braucht, oder wer seinen Fotos einen angesagten Vintage-Look verpassen möchte, der muss allerdings auf externe Editoren zurückgreifen.

Bis vor kurzem habe ich auch private Fotos – die ich in iPhoto verwalte – mit Photoshop aufgehübscht. Mittlerweile gibt es aber tolle Bildbearbeitungs-Apps, mit denen sich viele Standardaufgaben wesentlich einfacher und unglaublich viel preiswerter realisieren lassen. Zum Beispiel der preiswerte “Photoshop-Killer” Pixelmator. Oder Snapseed und FX Photo Studio, die auf beliebte Effekte (Vintage, Grunge, Tilt-Shift, Rahmen etc.) spezialisiert sind, wie sie auch viele angesagte iPhone Apps liefern.

Ein solcher externer Editor lässt sich in iPhoto einbinden. Man muss nur wissen, wie.

Frage 1: Wo wird der externe Editor eingestellt?

Um einen externen Editor zu nutzen, macht man einen Rechtsklick auf ein Foto und wählt die Option “In externem Editor bearbeiten”.

Wenn diese Option im Kontextmenü nicht angezeigt wird, muss man den externen Editor erst in iPhoto einbinden. Hatte man in einer früheren iPhoto-Version schon mal einen solchen eingerichtet, möchte diesen jetzt aber nicht mehr verwenden, muss man die Einstellung ebenfalls ändern. Nur wo findet man die entsprechende Einstellung? In iPhoto 11 ist das wirklich nicht gerade intuitiv gelöst:

Zunächst öffnet man die iPhoto-Einstellungen aus dem iPhoto-Menü. Dort wählt man den Reiter “Erweitert” aus. Hier findet man den Punkt “Fotos bearbeiten”. Wenn man nun auf das Dropdown klickt, kann man den Editor seiner Wahl hier aus dem Programme-Ordner auswählen.

Das war’s auch schon. Fast jedenfalls …

Denn wenn man nun in iPhoto ein Bild doppelklickt, landet man ab sofort immer in diesem Editor, was aber nicht unbedingt erwünscht ist. Deshalb muss man nochmals die erweiterten Einstellungen bemühen. Hier muss man nämlich – nachdem man den externen Editor ausgewählt hat – wieder iPhoto als Standard einstellen! Von nun an werden Bilder wieder mit den integrierten Tools von iPhoto bearbeitet, wenn man doppelklickt. Aber über das Kontextmenü kann man nun zusätzlich auf Wunsch direkt den eingestellten externen Editor starten.

Das hätte Apple meiner Meinung nach besser lösen können.

Übrigens: Wenn man nun den externen Editor per Doppelklick startet, wird unmittelbar ein Duplikat des Originalbildes angelegt und dieses bearbeitet. So ist sicher gestellt, dass das Originalfoto erhalten bleibt.

Problem 2: Wo ist das mit dem externen Editor bearbeitete Bild?

Wer bis hierher gelangt ist, wird sodann mit dem nächsten Problem konfrontiert: Nach der Bearbeitung und dem Speichern mittels eines externen Bildbearbeitungsprogramms wird das Bild nämlich nicht – wie man erwarten könnte – in iPhoto angezeigt. An dem Ort, wo man es vermutet, findet sich weiterhin das vorhin angelegte Duplikat. Wo also ist die bearbeitete Version des Bildes? Sofern man den genauen Namen kennt, kann man am Mac z. B. die Suchfunktion Spotlight nutzen. Man wird dann feststellen, dass das frisch erstellte Bild in einem Unterordner der iPhoto Library mit einem kryptischen Namen wie z. B. “mhEASEaFRZC+Z2F4IEOc+w” liegt. Von dort muss man es dann erst noch in iPhoto reinziehen.

Fazit: Die Integration eines externen Editors ist kein Ruhmesblatt für iPhoto!

Noch un-intuitiver hätte Apple die gesamte Thematik nicht lösen können. Hier sollte dringend nachgebessert werden, wie ich finde.

Ich behelfe mir einstweilen, indem ich die betreffenden Fotos immer komplett außerhalb von iPhoto bearbeite und dann erst in die iPhoto Bibliothek reinziehe. Dabei muss man dann lediglich darauf achten, dass bei der Bearbeitung bzw. Neu-Speicherung wichtige EXIF-Daten wie Datum und Ort nicht verändert wurden. Gegebenenfalls muss man diese Daten dann noch korrigieren.

(iPhoto ‘11, Version 9.2.1)