Altgediente Hardcoretwitterer werden jetzt wahrscheinlich gähnen. Aber wenn man Twitter-Beginner ist, so wie ich, dann steht man immer mal wieder vor kleinen Herausforderungen. Wie z.B. beim Thema Listen.

Als Newbietweeter folgt man wohl erst mal ganz schlicht einigen anderen Leuten, um zu sehen, wie das läuft, was da so los ist und ob einem die ganze Sache überhaupt irgendwie nützt. Irgendwann entdeckt man das Feature der Listen und findet Listen wahrscheinlich sofort ziemlich überzeugend; zum einen, weil man damit interessante Listen anderer Leute mit einem Klick abonnieren kann, aber auch, weil man in seinen eigenen Twitter-Account plötzlich wieder Struktur und eine gewisse Übersicht rein bekommen kann. Als nächstes entdeckt man dann, dass man Twitterern gar nicht folgen muss, um deren Tweets in Listen aufzunehmen.

Wenn ich nun eigene Listen erstelle, ergibt sich – zumindest für mich – die Frage: Wen meiner Verfolgten packe ich in eine Liste? Wen packe ich in eine Liste ohne ihm auch zu folgen? Was ist überhaupt sinnvoller: Folgen oder in eine Liste packen?

Nach etwas rumgegoogele und Recherche zu dem Thema bin ich – eigentlich naheliegend – in der Twitter Hilfe erst mal auf folgende Info gestoßen:

Beachte: du musst einem anderen Nutzer nicht folgen, um ihn zu deiner Liste hinzuzufügen. Wenn du die Tweets eines anderen Nutzers sehen können möchtest, dessen Tweets aber nicht täglich in deiner Timeline sehen möchtest, ist eine Liste genau das richtige …

Aha. Man kann mit Listen also etwas erreichen, was ohne nicht geht: nämlich Themen zu “folgen”, ohne sich damit seine Timeline zu verstopfen.

So habe ich mir z. B. eine eigene Liste “Nachrichten“ angelegt, in der ich die Tweets einiger Nachrichtenteams verfolge, ohne diesen aber zu „folgen“. So kann ich die Nachrichten jederzeit lesen, wenn mich die Neugier übermannt, aber meine Timeline bleibt sauber. Das gleiche werde ich auch noch mit ein paar anderen Bereichen tun (Digitales Leben, Essen & Trinken und wasweißichnoch).

Nur den für mich interessantesten Twitterer und Twitterinnen folge ich weiterhin direkt. Manche davon sind dann auch in einer meiner Listen, viele nicht. Mal sehen, ob das auf Dauer so Sinn macht. Im Augenblick scheint es mir so.

Und jetzt kommt Genialität ins Spiel: Auf meinem iPad benutze ich gerne Flipboard. Bisher habe ich vor allem RSS-Feeds abonniert und mir damit meine eigenen Zeitungen oder Magazine zusammengestellt. Flipboard kann freilich auch mit Twitter-Listen umgehen. Man kann Twitter-Listen ebenso hinzufügen wie die Timeline, und diese Listen dort dann optimal aufbereitet lesen. Ich liebe es.

Nachtrag: In diesem Artikel (nicht ganz taufrisch, aber für mich in diesem Fall erhellend), wird in Abschnitt II b “Entwertung der Follower” darauf hingewiesen, wie das “Folgen” durch Listen sogar unwichtiger wird.

Nachtrag 2: Hier gibt es einen Screencast, der das (damals neue) Listen-Feature erklärt. War für mich auch erhellend.

Beitragsbild: (c) bloggezwitscher