Ich habe mittlerweile den Sprung von iPhoto 9 auf Aperture 3.1 hinter mir – und den zurück auch. Das Wieso und Warum hatte ich hier dargelegt. Heute bin ich auf eine Einschätzung (Link leider nicht mehr aktuell) gestoßen, die recht anschaulich zusammenfasst, was die grundlegenden Unterschiede in der Philosophie der beiden Programme sind. Das ist zwar nichts aufregend Neues, aber trotzdem nicht uninteressant für iPhoto-Anwender, die über einen Umstieg nachdenken:
„I think the mistake is to assume that iPhoto and Aperture work in the same way.
iPhoto is based on an assumption. You are a family snapper. So all these images – regardless of when or where they are taken – relate to you and each other in some straightforward way. So, if there’s a child in the Library it’s probably your son or you granddaughter or whatever. The other child is a sibling, niece, nephew etc.
Aperture is based on a different assumption. You’re a Pro shooter, so none of these images are personal. They are not related to you except as a job. That child is probably not your child and this other child is a complete stranger to the first child, as they are all client shoots.
So, in iPhoto the basic element of the Library is the entire Library. In Aperture the basic element of the Library is the Project.
Whereas the contents of the Events in iPhoto are assumed to be related to each other, there is no such assumption in Aperture.
So, Albums mean different things in iPhoto – where they assume the entire library – to Albums in Aperture where they can assume the entire Library, but more often assume a single Project as their basis.”
Ich bin jedenfalls auch zu der Erkenntnis gelangt, dass Aperture nicht in jedem Fall eine Verbesserung für den durchschnittlichen iPhoto Nutzer darstellt, soweit es die Verwaltung von Bildern betrifft. Aperture bietet eine ganz andere Herangehensweise. Es ist wichtig, sich das vor einem Umstieg klar zu machen. Apple selbst sagt das leider nirgendwo so deutlich, sondern versucht vielmehr den Eindruck zu erwecken, Aperture sei ein verbessertes iPhoto. Was nicht unbedingt und nicht für jeden Anwender der Fall sein muss.
Meine Empfehlung ist deshalb: Bevor ihr euch die Vollversion aus dem Mac App Store kauft, ladet auf jeden Fall erst mal die Trialversion von Apples Website und probiert in Ruhe aus.
Ich würde nicht sagen, dass das eine oder das andere unbedingt “besser” ist. Beide Programme haben Stärken und Schwächen. Jeder muss für sich entscheiden, welche Herangehensweise einer Bildverwaltung (s.o.) einem mehr liegt, und ob man die (leistungsfähigeren, aber zugleich komplexeren) Profiwerkzeuge nutzen muss oder möchte oder ob die einfacheren Werkzeuge von iPhoto genügen.