Wir, die wir uns gerne und meist bewusst für Apples Umzäunten Garten entschieden haben, erwarten für eine der beliebtesten iPhone-Anwendungen –  nämlich Fotografieren einschließlich Aufbewahren der Fotos – eigentlich eine apple-typische, super einfache Lösung. Eine, die ohne viel Nachdenken einfach funktioniert und die dafür sorgt, dass jedes einzelne geschossene Foto sicher für die Ewigkeit aufbewahrt wird. Und die gleichzeitig nicht unnötig Speicherplatz am Gerät belegt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Tatsächlich bietet Apple mit iPhoto für den Mac eine hervorragende Lösung für Privatanwender an. Doch so toll iPhoto auch sein mag, dieses ganze „Fotos-vom-iPhone-zu-iPhoto-am-Mac-übertragen-und-dort-sortieren-und-dann-mit-iTunes-zurück-aufs-iPhone-kopieren“-Dingens ist vielen schlicht unverständlich.

Fakt ist, und das zeigen mir viele Gespräche mit iPhoto-Knipsern: Nur die Wenigsten mögen in der viel zitierten Post-PC Ära groß darüber nachdenken, wie und weshalb sie die Bilder erst mit USB-Kabel auf den Mac übertragen sollen und sie dann wiederum – diesmal aber mit iTunes, und hoffentlich sauber sortiert, getagged, gelabeled – wieder zurück auf’s Gerät!

Nein, Apple, wir erwarten heutzutage eine deutlich einfachere Lösung: Ich knipse, und du sorgst dich um’s dauerhafte Sichern meiner Werke!

Ah, ich höre jemanden sagen: „Aber Apple bietet doch schon eine Lösung mit Fotostream! Wenn iCloud und Fotostream am iPhone aktiviert sind, wird doch automatisch jedes Foto in die Cloud hochgeladen!“ Ja, das hört sich gut an, nicht? Doch halt: Fotostream hat ein ganz dickes Manko: Es ist von Apple nur als temporärer Zwischenspeicher konzipiert, und nicht als dauerhafte Speicherlösung mit ausreichender Kapazität. Lediglich die letzten 1000 Fotos  der letzten 30 Tage sind dort mit Sicherheit zu finden. Man muss sich weiterhin selbst um die Sicherung seiner Fotos – wiederum z. B. mit iPhoto – kümmern (siehe FAQ). Ich nenne so was eine halbherzige Schein-Lösung.

2014-05-mein-fotostream

Foto: Apple Inc.

Um die Sache noch etwas verwirrender interessanter zu machen, hat Apple daneben noch die iCloud Fotofreigabe ins Leben gerufen:

2014-05-icloud-fotofreigabe

 

Foto: Apple Inc.

Auch eine feine Sache, auf den ersten Blick. Hier bleiben die Fotos dauerhaft gespeichert, und teilen kann man sie auch gleich noch. Allerdings ist hier nichts mit „Hochladen ohne eigenes Zutun“. Man muss schon selbst aktiv werden. Also ist auch die iCloud Fotofreigabe noch nicht die finale, problemlose, super einfache Lösung, die wir uns wünschen.

(Hier übrigens ein schneller Vergleich der beiden genannten Dienste.)

Ich sehe hier ein enormes Potenzial für Apple. Viel wäre schon geholfen, wenn einfach die lästigen Beschränkungen beim Fotostream-Angebot wegfielen. Für einen Konzern von Apples Bedeutung sollte ein wirklich attraktives Cloud-Angebot in Verbindung mit einer wirklich guten Lösung der Foto-Ablagefrage doch heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein.

Mein frommer Weihnachtswunsch für Apple lautet deshalb:

iPhoto in der iCloud“!

Bis es jedoch so weit ist, brauchen wir Alternativen! Um eine gute und tatsächlich recht einfach zu handhabende Alternative geht es in Teil 2.

 


Die drei Teile der kleinen Serie „iPhone-Fotos sichern leicht gemacht“:


 

Beitragsbild: © Unclesam – Fotolia.com